Ein Cloud-Speicher ist gefährlich. Die Welt ist voll von bösartigen Hackern. Deine Daten sollten auf dem eignen Rechner bleiben. Dies ist die vorherrschende Meinung, besonders im deutschsprachigen Raum.
Eine Gefahr die viele Menschen nicht sehen, ist der Datenverlust durch physische Beschädigung lokaler Datenträger. Die Daten sind scheinbar sicher vor Hackern, aber nicht vor Dieben, Einbrechern, Feuer, Unfällen oder mechanischen Fehlern. Menschen, die kürzlich den schweren Unwettern im süddeutschen Raum ausgesetzt waren, werden dieses Argument gut nachvollziehen können.
Mein Weg zum Umdenken
Seit Jahren möchte ich den Schritt wagen und mit meinem Datenbestand in die Cloud ziehen. Bisher mangelte es an Zeit und Willen. Sicherlich war auch immer die typische Cloud-Skepsis in mir. Die Daten sind dann schließlich nicht mehr unter meiner Kontrolle.
Als Cloud-Speicher Nutzer muss ich scheinbar lernen, dem jeweiligen Unternehmen zu vertrauen. Ein großer Schritt, für viele Deutsche Nutzer offenbar ein zu großer Schritt.
Deshalb habe ich bisher die Strategie verfolgt Clouddienste zwar gerne und aktiv zu nutzen, aber nur Daten, die nicht sensibel sind in die Cloud auszulagern. So verwende ich beispielsweise Evernote als Akten-Archiv. Die wichtigen Daten lagern aber in Offline-Notizbüchern, werden exportiert und dann als Backup extern gesichert.
Kürzlich passierte dann der Supergau. Ein Kollege verlor viele wertvolle Daten. Als Backup-Lösung wurden drei externe Festplatten genutzt. Diese sind sicher und als Offline-Lösung praktisch nicht hackbar. Soweit so gut, aber dann wurden die Festplatten beschädigt, viele Daten gingen unwiderruflich verloren.
Dieses Erlebnis hat mir jetzt den entscheidenden Kick gegeben, meine Datenverwaltung und Backup-Lösung neu zu überdenken. Alle Daten werden jetzt zentral in die Cloud ausgelagert. Wichtige Daten werden lokal verschlüsselt, Daten die weniger sensibel sind, können unverschlüsselt genutzt werden.
Was bei der Wahl des Cloud-Speicher Anbieters zu beachten ist und wie die Daten verschlüsselt werden, werde ich ausführlich in einem weiteren Blogpost behandeln. Für die Verschlüsselung habe ich mich für Boxcryptor entschieden. Boxcryptor ist ein deutsches Unternehmen, das einen überzeugenden Verschlüsselungsstandard bietet.
Wesentlich ist, dass die Daten lokal auf dem jeweiligen Gerät verschlüsselt werden und die Schlüssel sowie der Speicher voneinander getrennt sind. Anbieter werden nach Backup und Storage unterschieden. Ich habe mich für eine zentrale Datenverwaltung entschieden, nicht nur eine reine Backup-Lösung.
7 Cloud-Speicher Vorteile in aller Kürze
• Schutz vor physischer Beschädigung (Feuer, Wasserschaden, etc.)
• Schutz vor Diebstahl
• Der Austausch alter Festplatten entfällt, das macht der Anbieter
• Die Daten sind jederzeit und an jedem Ort verfügbar
• Gute Cloudanbieter bieten eine Versionierung der Datenhistorie
• Alle Geräte sind durch Synchronisierung auf dem gleichen Stand
• Daten können leicht geteilt werden, dies vereinfacht die Zusammenarbeit
Fazit
Jetzt ist die Zeit über einen Cloud-Speicher ernsthaft nachzudenken. Vielleicht bist du der nächste, dem ein Datenverlust droht. Sind die Daten erst einmal weg, hättest du dir gewünscht diesen Schritt früher gegangen zu sein. Wähle einen guten Anbieter, ergänze diesen mit starker Verschlüsselung und genieße ein sicheres Gefühl.
Es gibt ja auch komplette Verschlüsselungslösungen wie Tresorit oder Spideroak. Allerdings muss man sich da auf die Anbieter verlassen, kann das Ganze nur schwer überprüfen. Daher kann es sinvoll sein die Schlüssel zu trennen vom Speicher. Aber ich finde es manchmal ein bischen umständlich.
Backblaze ist meine Wahl bei der Datensicherung. Günstig und bietet für 5 Euro unlimitierten Speicherplatz!
Naja, da wird es kompliziert mit den verschiedenen Anbietern parallel für Storage und Backup. Ich habe lieber einen einzigen Anbieter, bei dem ich alle Daten habe. Aber ist natürlich auch wieder kritisch, wenn der dann einen Fehler hat und die Daten weg sind. Dropbox ist mir nicht umfangreich genug. GDrive habe ich jetzt gewählt, man kann mit Docs schreiben und hat ein großes Unternehmen dahinter. Deutsche Anbieter, wie die Telekom kann man vergessen, man scheue sich nur die mobilen Apps an. Zum Verschlüsseln verwende ich CloudFogger, ist kostenlos und auch mit guter Verschlüsselung.
Ich verwende Crashplan für die Sicherung meiner Daten und Dropbox für den Alltag. Bei Crashplan ist die Verschlüsselung schon eingebaut.